Zum Schluss durch Slowenien

Von Rijeka nach Triest führen verschiedene Routen über die Ausläufer des dinarischen Gebirges und Karstgebirge im Norden von Istrien. Sie erreichen jeweils unterschiedliche Höhen. Bis auf fast 800 Meter hoch geht es auf der kürzesten Strecke von ca. 75 Kilometern von Rijeka nach Triest. Auf der Hauptstraße, die etwas nördlich davon verläuft liegt der höchste Punkt nur auf etwas über 600 Metern und die Strecke, die ich gewählt habe, ist mit über 80 Kilometern die längste, hat aber auch die wenigsten Höhenmeter. In Viškovo bin ich also schon auf einer Höhe von 380 Metern. Von dort steigt die Straße noch zehn Kilometer bis auf 580 Meter. Auch hier gibt es Steigungen um die zehn Prozent. An diesem Tag fällt es mir nach dem Kraftakt am Morgen zur Fähre in Žigljen/Pag schwer. Ich halte an, um etwas zu essen. Danach geht es besser. Nach der Höhe fällt die Straße meist ab. Noch in Kroatien fällt mir eine mit Blumen geschmückte Gedenkstätte auf. Am Ortsende von Lipa steht ein Denkmal für die Opfer eines Massakers, das die deutsche SS am 30.4.1944 hier verübt hat. 269 Menschen, meist Frauen und Kinder, haben die deutschen Faschisten in einer Strafaktion gegen die Partisanen ermordet.

Mein Ziel an diesem Tag ist Ilirska Bistrica. Ein kleiner slowenischer Ort am Rande eines Naturschutzgebietes. Auch hier wird den Partisanen und Opfern des Faschismus gedacht. Während des zweiten Weltkriegs gehörte dieser Ort zur Operationszone adriatisches Küstenland, die die Faschisten nach militärischen Kriterien geschaffen hatten.

Morgens schenkt der Wirt meiner Unterkunft mir ein kleines Gläschen Honig. Er hat Bienenstöcke und macht eigenen Honig. Dazu gibt es ein Kärtchen, das auf ein Projekt über das Zusammenleben mit Bären hinweist. 700 Bären gibt es in Slowenien. Sie leben meist tief in den Wäldern. Aber sie mögen Honig.


Mein Weg geht heute mehr hinunter als rauf. Ein paar kleine unspektakuläre Steigungen sind dabei. Ich genieße diese 50 km durch die slowenischen Berge. Die Bäume und Sträucher treiben aus. Die Landwirtschaft bereitet die Natur für den Sommer vor. Bäume werden geschnitten und Blüten gespritzt. Äcker gepflügt. Eine kleine Pause, um Gewicht in Energie umzuwandeln. Dann fahre ich langsam weiter. Erst spät geht es final hinab nach Triest. Der Blick von Dunst und Nebel getrübt.

In Triest endet meine Radtour um die Adria
Viškovo – Ilirska Bistrica 27 km300 hm
Ilirska Bistrica – Triest53 km310 hm
Gefahrene Strecken auf Komoot

Persönliches Fazit

Die Tour um die Adria hat mir viel Neues gezeigt. Die Adria ist ein gemeinsamer Kulturraum der anliegenden Staaten. Es ist interessant, ihn zu erforschen. Sieben Wochen reichen dazu nicht aus. Mein Hauptaugenmerk lag auf Albanien, wofür ich mir am meisten Zeit genommen habe. Das Frühjahr, vor Beginn der Saison ist eine gute Zeit, um mit dem Fahrrad durch die touristischen Hochburgen der italienischen, albanischen und kroatischen Adria zu fahren. Es ist relativ wenig Verkehr und die Preise sind nicht so hoch. Die kroatische Küste würde ich das nächste Mal erst ab April durchqueren, da viele Fähren nur von April bis Oktober fahren. Und ich würde nicht mehr vor dem 15. Februar starten, weil es vorher noch sehr kalt sein kann.

2 Kommentare zu „Zum Schluss durch Slowenien

  1. Ja Sabine
    Auch wenn wir uns noch nicht kennen,aber es war sehr spannend deine Reiseberichte zu lesen.
    Bin Mitte Mai wieder bei Andre und Schorsch,vielleicht ergibt sich ein Zeitfenster zum Kennenlernen und Kaffee.
    Ich muss dir jetzt Schon ein

    Riesenkompliment machen für deine Abenteuerlust und die Kilometer die du dabei zurücklegen.
    Bis hoffentlich auf Bald.
    LG vom Bodensee.
    Dieter

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    1. Vielen Dank Dieter, dass du meine Reise bis zum Schluss verfolgt hast. Ich freue mich sehr, dass dir meine Berichte gefallen haben. Vielleicht sehen wir uns Mitte Mai bei Andrea und Schorsch. Ich wäre auch gespannt, dich kennenzulernen. Liebe Grüße an den Bodensee Sabine

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