Ein digitaler Nomade auf dem Lastenrad

Radreisen müssen keine Urlaubsreisen sein. Bei schönem Wetter stellt Gunnar Fehlau Tisch und Stuhl in den Park, packt den Laptop aus und arbeitet. Sechs Stunden am Tag arbeitet der fünfzigjährige digitale Nomade und fünfzig Kilometer fährt er mit dem Rad. Seine Dienstreisen unternimmt er mit dem Lastenrad. Er schläft im Zelt oder bei Freunden und arbeitet von unterwegs. „Workpacking“ nennt er das. Die Wortschöpfung beschreibt seinen einjährigen Selbstversuch: Eine Mischung aus Homeworking und Bikepacking. Auf seinem elektrisch unterstütztem Lastenrad transportiert er sechs rote wasserdichte Plastiksäcke. „In jedem Sack ist ein Zimmer“, sagt er. Mit dieser Ordnung findet er unterwegs schnell das Gesuchte. So fährt er ein ganzes Jahr lang mit 90 kg, soviel wiegt das beladene Lastenrad, durch Deutschland, lebt und arbeitet nicht in seiner Wohnung. Öffentliche Verkehrsmittel kann er mit diesem Rad nicht benutzen. Das Rad ist zu schwer. Da lässt er, wenn es schnell gehen muss, das Rad schonmal stehen, fährt mit dem Zug zu einem Termin und holt das Rad anschließend wieder ab. Noch nie habe er sich so sehr nach Frühling und schönem Wetter gesehnt, wie in diesem Jahr. Und genau in diesem Jahr sei es bis in den Mai kühl und regnerisch gewesen.

Bei der Vorstellung der Award-Anwärter auf der Eurobike 2023 präsentierte der Herausgeber des Pressedienstsfahrrad (PD-F) das E-Reiserad von Tout Terrain und erhielt ein paar Tage später selber einen Award vom Magazin Bike Bild als Fahrradpersönlichkeit des Jahres.

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