Die Deutsche Bahn geht neue Wege

Ein Ehepaar aus Frankfurt im frühen Rentenalter schilderten ihre Erfahrungen mit der Deutschen Bahn auf ihrer ersten E-Bike Tour an der Donau:

„Absoluter Negativpunkt: die Bahnbeförderung. Zu wenige Radwaggons. Ist man nicht frühzeitig da, sind sie in der Regel voll. Sitzplätze sind Glückssache. Auch mit abgenommenen Packtaschen ist der Einstieg über die Stufen fast nicht möglich. Ohne die Hilfe der mitreisenden Radler hätten wir es nicht geschafft. Auf dem Rückweg dann ein ebenerdiger Einstieg. Himmlisch! An den Ton der Bahnschaffner muss man sich gewöhnen. Es wird Klartext geredet und die Erfahrungen mit Radreisenden sind offenbar nicht immer die besten.“ 

Sie stehen mit ihrer Erfahrung nicht allein. Laut Fahrradmonitor von 2021 ist „für die überwiegende Mehrheit von 60 Prozent der Radfahrenden … die Mitnahme des Fahrrads in Nah- und Regionalverkehrszügen (sehr) wichtig, 42 Prozent äußern sich damit zufrieden. Die Mitnahme in Fernverkehrszügen ist den Radfahrenden am zweitwichtigsten (47 Prozent), allerdings bewerten nur 33 Prozent die Mitnahmemöglichkeit mit gut bzw. eher gut.“

Der deutschen Bahn ist die mangelnde Verfügbarkeit von Fahrradstellplätzen in den Fernzügen vor allem in der Hauptreisezeit nicht entgangen. Nach Auskunft der DB ist eine Ausweitung des Angebots an Stellplätzen kurzfristig nur eingeschränkt möglich. „Durch die Beschaffung von neuen ICE-Zügen wird die Fernverkehrsflotte bis 2025 zu rund zwei Dritteln über Fahrradstellplätze verfügen. Dadurch können künftig fast alle Fernverkehrsrelationen mit Fahrradbeförderung angeboten werden.“ Daher setzt die Tochterfirma DB Connect auf das Bikesharing-System Call a Bike, mit dem sich die Kunden per App ein Rad an einer der Verleihstationen am Ankunftsort reservieren können. Eine Sprecherin der deutschen Bahn gab Hinweise für Urlauber: „Wir haben für die Kunden ein Vermittlungssystem https://radverleih.bahnhof.de/radverleih mit Vertragshändlern für hochwertige Tourenfahrräder am Urlaubsort.“  Mit der Aktion „Fahrradsommer“ biete die Deutsche Bahn (DB) unter bahn.de/gepaeckservice den vergünstigten Fahrradversand für Reisende in Deutschland an. Im Buchungszeitraum von Juni bis Ende August gelte der Aktionspreis von 29,90 Euro statt regulär 49,90 Euro (jeweils je Strecke und Rad).

Die Lage in den Nahverkehrsverbünden ist uneinheitlich. Der RMV sticht hervor. Im Nahverkehrsgebiet dürfen die Kunden ihre Fahrräder rund um die Uhr kostenlos mitnehmen. Nur Frankfurt nimmt die morgendlichen Spitzenlastzeit von 6 – 9 Uhr aus. Grundsätzlich kostenlose Mitnahme von Rädern bieten auch Thüringen, Rheinland-Pfalz, Sachsen-Anhalt, das Saarland und Sachsen – jeweils mit etlichen Ausnahmen für bestimmte Regionen. In den anderen Bundesländern ist die Fahrradmitnahme mit unterschiedlichen Tarifen kostenpflichtig.

Die Engpasssituation in den Zügen hat die Deutsche Bahn zu einem Joint Venture mit dem Fahrradhersteller Brompton veranlasst. DB Connect bietet seit dem 1. Juni 2023 für 41.- Euro im Monat ein Faltradabo an deutschebahnconnect.com/faltrad. Zusammengefaltet hat das Brompton die Größe eines Gepäckstückes und darf sowohl im Nah- als auch im Fernverkehr kostenlos mitgenommen werden. „Wir wollten ein Angebot, das gemeinsam mit dem 49.- Euro-Ticket unter 100.- Euro bleibt.“ Das Brompton gibt es in unterschiedlichen Ausführungen, auch als E-Bike.

Thorsten aus Darmstadt, Besucher der Bike Travel Area, erzählte von seiner Weltreise mit dem Brompton. 2022 bereiste er mit dem Faltrad einige asiatische Länder – Südkorea, Japan, Taiwan und Vietnam – und Lateinamerika – Mexiko, Aruba, und Chile. Er ist begeistert von dem Rad. Die Fahreigenschaften seien hervorragend. Sein Gepäck habe er auf ein Minimum reduzieren müssen.  Das Rad fahre sich leicht und er habe keine Probleme gehabt, es in öffentlichen Verkehrsmitteln, die er immer wieder habe benutzen müssen, zu transportieren.

Ein Kommentar zu “Die Deutsche Bahn geht neue Wege

  1. Bei dem

    Thema Fahrrad und DB können wir zustimmen.
    Vor 2 Wochen Donautour von Donaueschingen nach Regensburg.
    Zugfahrt von Friedrichshafen über Singen nach Donaueschingen schlimm ,Platz ja Aber in FN kein Aufzug EBikes mit Satteltaschen Treppe hoch,dann Zug mit 3 Einstiegsstufen.
    Vorerst Fahrrad/DB nie mehr,einzigster Vorteol in BW kostet das Rad nichts,in Bayern dagegen 8 € pro Rad und Tag.Versteht keiner und das in der Touri Region.

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